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August Leu

August Leu

DE

48

Kunstwerke

1818 - 1897

Lebenszeit

Künstlerbiografie

24 days ago

August Wilhelm Leu, geboren am 24. März 1818 in Münster, Westfalen, war ein herausragender deutscher Landschaftsmaler, bekannt für seine Zugehörigkeit zur Romantik. Seine künstlerische Laufbahn begann unter der Anleitung von Johann Wilhelm Schirmer, einem führenden Landschaftsmaler der einflussreichen Düsseldorfer Malerschule, wo Leu von 1840 bis 1844 an der Akademie eingeschrieben war. Diese prägende Phase war entscheidend für die Entwicklung seiner künstlerischen Sensibilität und vermittelte ihm eine tiefe Wertschätzung für die dramatische und emotionale Kraft der Natur, ein Kennzeichen der Romantik. Schon früh in seiner Karriere zeigte Leu eine tiefe Verbundenheit mit der Natur, die zum zentralen Thema seines umfangreichen Schaffens werden sollte.

Stark beeinflusst von Schirmers Lehren und dem vorherrschenden romantischen Zeitgeist unternahm Leu ausgedehnte Reisen, die für seine künstlerische Entwicklung von entscheidender Bedeutung waren. Seine Expeditionen nach Norwegen in den Jahren 1843 und erneut 1847 erwiesen sich als besonders prägend. Die rauen Fjorde, majestätischen Berge und dramatischen Lichtverhältnisse der skandinavischen Landschaft faszinierten ihn und lieferten eine reiche Inspirationsquelle für viele seiner gefeierten Werke. Diese norwegischen Szenen, wiedergegeben mit akribischer Detailgenauigkeit und emotionaler Tiefe, trugen maßgeblich dazu bei, das Bewusstsein für Norwegens landschaftliche Schönheit in Deutschland zu schärfen. Leus Wanderlust führte ihn auch in die Schweizer und Tiroler Alpen, nach Oberbayern, in die Steiermark und nach Italien, wodurch er sein visuelles Vokabular erweiterte und sein Engagement für die Landschaftsmalerei festigte. Ein kurzer Aufenthalt in Brüssel trug ebenfalls zu seinem sich entwickelnden Stil bei, bevor er schließlich nach Düsseldorf zurückkehrte.

Leus Talent und Hingabe blieben nicht unbemerkt. Nach seinen prägenden Reisen und einer Phase der Verfeinerung seines Handwerks kehrte er nach Düsseldorf zurück. Seine Karriere erreichte neue Höhen mit seinem Umzug nach Berlin im Jahr 1882, wo er zum königlichen Professor ernannt wurde und ein geschätztes Mitglied der renommierten Kunstakademie wurde. Sein Ruf reichte über Deutschland hinaus, wie seine Mitgliedschaften in den Akademien von Wien, Amsterdam und Brüssel belegen. Leus Werk erhielt bedeutende Auszeichnungen, darunter mehrere Goldmedaillen in Berlin und eine ehrenvolle Erwähnung auf der Pariser Weltausstellung von 1855, mit weiterer Anerkennung auf den Pariser Weltausstellungen von 1863 und 1878. Eine besondere Ehre war seine Auszeichnung mit dem belgischen Leopoldsorden, die seine internationale Stellung in der Kunstwelt unterstrich.

August Leus künstlerischer Stil ist durch und durch romantisch, geprägt von einer tiefen, oft spirituellen Auseinandersetzung mit der Natur. Er spezialisierte sich auf großformatige Leinwände, die die Erhabenheit und sublime Schönheit alpiner und norwegischer Landschaften einfingen. Seine Gemälde zeigen häufig majestätische Berge, oft in Nebel gehüllt oder von dramatischem Licht berührt, ruhige Fjorde und Seen, die den Himmel widerspiegeln, und dynamische Wolkenformationen. Ein charakteristisches Merkmal seiner Arbeit ist die Einbeziehung winziger menschlicher oder tierischer Figuren im Vordergrund, die von der Unermesslichkeit ihrer Umgebung in den Schatten gestellt werden und so die überwältigende Kraft der Natur und das romantische Thema des Erhabenen betonen. Leu war ein Meister in der Darstellung atmosphärischer Effekte und gab gekonnt den Glanz des Lichts auf dem Wasser, die subtilen Farbabstufungen eines Sonnenuntergangs oder das dramatische Spiel der Sonnenstrahlen, die durch Wolken brechen, wieder. Seine Technik, die auf der Betonung des detaillierten Realismus der Düsseldorfer Schule beruhte, war von einer tief persönlichen und emotionalen Reaktion auf die von ihm dargestellten Landschaften durchdrungen.

Im Laufe seiner produktiven Karriere schuf August Leu ein bedeutendes Werk, das bis heute für seine technische Meisterschaft und emotionale Kraft bewundert wird. Zu seinen berühmten Gemälden gehören „Norwegische Landschaft mit Wasserfall“, „Sognefjord“, „Oeschinensee“, „Ansicht von Capri (Marina Piccola)“, „Hardangerfjord im Sonnenlicht“, „Gebirgslandschaft mit Wasserfall“ und „Sonnenuntergang an der Küste von Sorrent“. Diese Werke veranschaulichen seine Fähigkeit, sowohl den spezifischen Charakter eines Ortes als auch ein universelles Gefühl der Ehrfurcht vor der Natur einzufangen. Seine Darstellungen norwegischer Landschaften waren besonders einflussreich und machten viele Deutsche mit den einzigartigen Landschaften des Nordens bekannt. Leus Hingabe an die Landschaftsmalerei und seine romantische Vision trugen maßgeblich zur Entwicklung des Genres im 19. Jahrhundert bei. Sein Erbe erstreckte sich auch auf seine Familie, da sein Sohn, August Leu Jr. (1852–1876), ebenfalls Landschafts- und Tiermaler wurde und bei seinem Vater studierte.

In seinen späteren Jahren war August Leu weiterhin eine aktive und angesehene Persönlichkeit in der Berliner Kunstszene, nahm seine Professorenpflichten wahr und trug zur Kunstakademie bei. Sein Engagement, die erhabene Schönheit der Natur einzufangen, blieb sein ganzes Leben lang unerschütterlich. August Wilhelm Leu verstarb am 20. Juli 1897 in Seelisberg in der Schweiz, einem Land, dessen Alpenlandschaften ihn so oft inspiriert hatten. Heute befinden sich seine Werke in den Sammlungen zahlreicher renommierter Museen, darunter in Oslo, Bremen, Wien und Berlin, und sorgen dafür, dass seine romantischen Visionen majestätischer Landschaften das Publikum weiterhin inspirieren und fesseln. Seine Beiträge als Maler und Pädagoge festigten seinen Platz als Schlüsselfigur der deutschen romantischen Landschaftskunst des 19. Jahrhunderts.

Objekte pro Seite:
Norwegische Landschaft mit Holzhütte an einem Gebirgsbach
Das Massiv des Wetterhorns
Landschaft der Kalksteinberge
Fjordlandschaft mit einem Gletscher und Rentieren
Eine Szene in den Berner Alpen
Viehtrieb über einem Bergsee
Walensee. Blick von Weesen nach Sargans