
Kunstbetrachtung
Dieses eindrucksvolle Werk entführt den Betrachter in eine friedliche mondbeschienene Nacht in einem alten Tempelkomplex, eingebettet in einen dicht bewaldeten Bergbereich. Die meisterhafte Technik des Holzschnitts zeigt sich in der filigranen und doch detaillierten Darstellung der Tempeldächer, die aus dem Laub hervortreten. Dominierend sind satte, tiefblaue Farbtöne, die die stille Nacht einfangen und eine kühle, beruhigende Stimmung schaffen. Der helle Vollmond am Himmel bringt eine poetische Beleuchtung, die sanft mit den dunklen Silhouetten der Bäume und Dächer kontrastiert.
Die geschichtete Komposition führt den Blick durch die gewundenen Strukturen und Treppen und lädt ein, sich die Geschichten und die spirituelle Ehrfurcht vorzustellen, die diese Bauten umfassen. Die subtilen Farb- und Texturverläufe, typisch für die Shin-hanga-Bewegung, verleihen dem Druck einen ruhigen Rhythmus und zeitlose Schönheit. Es scheint, als atme die Szene sanft mit der Abendbrise und ruft Nostalgie sowie die stille Schönheit traditioneller japanischer Architektur, die mit der Natur harmoniert, hervor.