
Kunstbetrachtung
Dieser ruhige Holzschnitt zeigt eine friedliche Flusslandschaft zur Abenddämmerung, mit einem weitläufigen Flussbett, das sich im Vorder- und Mittelgrund schlängelt. Das Wasser spiegelt sanft die pastellfarbenen Töne des Sonnenuntergangshimmels wider, wo zart rosa und violette Wolken schwebend zu sehen sind. Dominant erheben sich im Hintergrund tief indigoblaue Berge, deren Konturen durch feine Linienarbeit die raue Struktur ihrer Oberfläche betonen. Am linken Ufer gruppieren sich traditionelle Häuser in dichtem Grün, was dem weitläufigen Naturbild einen bewohnten Kontrast verleiht.
Die meisterhafte Verwendung gedämpfter Blau- und Grüntöne harmoniert mit dem warmen Glanz der Dämmerung und verleiht der Komposition eine meditative Ruhe. Das Gleichgewicht zwischen den festen Formen – Berge und Flussufer – und den fließenden Elementen – Wasser und Himmel – schafft einen rhythmischen Fluss für den Blick. Die subtile Farbverläufe des Himmels deuten den flüchtigen Moment zwischen Tag und Nacht an und lösen eine stille Kontemplation sowie eine tiefe Verbundenheit mit der Natur aus. Dieses Werk aus dem Jahr 1935 ist ein Zeugnis der ukiyo-e-Tradition, neu interpretiert mit moderner Sensibilität.