
Kunstbetrachtung
Dieser lebendige Holzschnitt zeigt eine ruhige Küstenszene, die von einer monumentalen steinernen Laternenstruktur dominiert wird, deren strukturierte Steinmetzarbeit in verschiedenen Grautönen und Blautönen sorgfältig dargestellt ist. Die Laterne, ein symbolträchtiges Element der japanischen Kultur, verankert die Szene und vermittelt ein spürbares Gefühl von Ort und Geschichte. Dahinter breitet sich ruhiges Wasser aus, das die sanft geschichteten Wolken in einem weiten, ruhigen blauem Himmel spiegelt und eine ruhige, weite Atmosphäre schafft. Rechts hält eine in traditionelles Kimono gekleidete Frau einen grünen Sonnenschirm, begleitet von einem Kind, was der ansonsten monumentalen und stillen Umgebung eine subtile menschliche Wärme und Maßstab verleiht.
Mit der verfeinerten Anmut, die für frühe Shin-hanga-Werke typisch ist, balanciert der Künstler meisterhaft Licht und Schatten, um Textur und Tiefe zu erzeugen. Die sorgfältige Farbverläufe im Himmel und Wasser, kombiniert mit der strategischen Verwendung flacher, aber nuancierter Farbenflächen, erzeugen eine stille Harmonie – die zu nachdenklichen Momenten inmitten der einfachen Schönheit der Natur einlädt. Dieses Werk feiert nicht nur die zeitlose Schönheit eines spezifischen japanischen Wahrzeichens, sondern steht auch exemplarisch für die Verschmelzung von Tradition und Moderne in der japanischen Druckkunst jener Zeit und ruft eine emotionale Reaktion friedlicher Kontemplation und kultureller Wertschätzung hervor.