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Andreas Achenbach

Andreas Achenbach

DE

161

Kunstwerke

1815 - 1910

Lebenszeit

Künstlerbiografie

24 days ago

Andreas Achenbach, geboren am 29. September 1815 in Kassel, Deutschland, erlebte aufgrund der geschäftlichen Unternehmungen seines Vaters Hermann eine unstete Kindheit, einschließlich eines prägenden Aufenthalts in Sankt Petersburg, wo er ersten Zeichenunterricht erhielt. Nach der Niederlassung in Düsseldorf wurde Hermanns Gasthaus zu einem Künstlertreffpunkt, der Andreas' Interesse förderte. Bereits im Alter von zwölf Jahren, 1827, schrieb er sich an der Kunstakademie Düsseldorf ein und studierte bei Friedrich Wilhelm Schadow und Heinrich Christoph Kolbe. Sein Talent wurde schnell erkannt; mit sechzehn Jahren verkaufte er sein erstes Gemälde auf einer Ausstellung. 1832 begann er sein fokussiertes Studium der Landschaftsmalerei bei Johann Wilhelm Schirmer, was die Richtung seiner zukünftigen Karriere als Meister der Landschafts- und Marinemalerei festigte.

Umfangreiche Reisen waren entscheidend für Achenbachs künstlerische Reifung. Eine Reise in die Niederlande 1832-33 machte ihn mit den holländischen Meistern des 17. Jahrhunderts bekannt und beeinflusste seine realistische Darstellung von Natur und Atmosphäre, insbesondere in Seestücken, tiefgreifend. Frühe Anerkennung erfuhr er 1836 durch einen bedeutenden Verkauf in Köln an Prinz Friedrich. Nach Touren durch Bayern und Tirol und einem Aufenthalt in Frankfurt bei Alfred Rethel führte ihn seine Reiselust um 1835-36 zu Naturstudien nach Skandinavien. Sein Italienaufenthalt (1843-45) erwies sich jedoch als der transformativste. Das Licht und die Landschaften der Campagna und Capris befreiten seinen Stil, führten zu einer helleren Palette und einem entschiedenen Bruch mit klassischen Konventionen hin zu einer direkteren, empirischen Darstellung der Natur, beispielhaft dargestellt in seinem dramatischen Werk von 1836, „Seesturm“.

Andreas Achenbach gilt als eine Schlüsselfigur der Düsseldorfer Malerschule, die die deutsche Kunst des 19. Jahrhunderts maßgeblich prägte. Als Pionier des deutschen Realismus wandte er sich von der romantischen Idealisierung ab und entschied sich stattdessen, die Natur mit objektiver Treue darzustellen. Er gehörte zu den Ersten im Düsseldorfer Kreis, die Landschaften und Seestücke um ihrer ureigenen Kraft und Schönheit willen porträtierten, unbelastet von allegorischen oder historischen Überlagerungen. Seine Leinwände werden für ihre dynamischen Kompositionen, ihre akribische Detailgenauigkeit und ihre tiefgreifende Fähigkeit gefeiert, die rohe Energie der Natur zu vermitteln – von stürmischen Nordseestürmen bis hin zu ruhigen holländischen Kanälen und rheinischen Ansichten. Dieser Ansatz, der scharfe Beobachtung und technische Meisterschaft betonte, stand in krassem Gegensatz zu sentimentaleren Zeitgenossen. Er und sein Bruder Oswald, ebenfalls ein bekannter Landschaftsmaler, wurden berühmt als das „Alpha und Omega“ der Landschaftsmaler bezeichnet.

Nach seiner Rückkehr nach Düsseldorf im Jahr 1846 leitete Achenbach die Familienbrauerei. Sein Privatleben blühte auf; 1848 heiratete er Marie Louise Hubertine Catharine Lichtschlag, mit der er fünf Kinder hatte, darunter Maximilian, der als Opernsänger Max Alvary bekannt wurde. Achenbach war eine Säule der Düsseldorfer Kunstszene und Mitbegründer des einflussreichen Künstlervereins „Malkasten“ im Jahr 1848. Er war maßgeblich am Erwerb des Jacobi-Gutes für den Verein beteiligt, das zum „Malkastenpark“, einem bleibenden Kulturdenkmal, wurde. Obwohl er in seinem eigenen Werk produktiv war, war er bei der Auswahl seiner Schüler wählerisch und betreute hauptsächlich seinen Bruder Oswald sowie Künstler wie Albert Flamm, Marcus Larson, Apollinary Goravsky und den Amerikaner William Stanley Haseltine, wodurch er seine realistischen Prinzipien international verbreitete.

Die Karriere Achenbachs war von breiter Anerkennung und zahlreichen Ehrungen geprägt, darunter der belgische Leopoldsorden (1848), der russische Orden des Heiligen Stanislaus (1861), der norwegische Sankt-Olav-Orden (1878) und der prestigeträchtige preußische Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste (1881). Ehrenmitgliedschaften der Pennsylvania Academy of Fine Arts (1853) und der Mailänder Accademia di Brera (1862) bestätigten sein internationales Ansehen. Düsseldorf würdigte seine Verdienste, indem es ihn 1885 zum Ehrenbürger ernannte. Andreas Achenbach starb am 1. April 1910 im Alter von 94 Jahren in Düsseldorf. Seine Beerdigung im Malkasten-Haus war ein bedeutendes Ereignis, und er wurde in einem Grabmal mit einer Skulptur von Karl Janssen beigesetzt. Sein bleibendes Vermächtnis liegt in seinem bahnbrechenden Realismus, seiner Führungsrolle in der Düsseldorfer Schule und seinen meisterhaften Darstellungen von Land und Meer, die in bedeutenden Museen weltweit aufbewahrt werden. Der „Achenbachweg“ in Düsseldorf erinnert zusätzlich an seine Wirkung.