
Kunstbetrachtung
Dieser eindrucksvolle Holzschnitt zeigt eine ruhige Nachtszene an einem Seenheiligtum. Im Zentrum der Komposition steht ein traditionelles rotes Torii, das majestätisch aus dem stillen Wasser emporragt; dessen Spiegelbild verdoppelt sanft die Präsenz und verstärkt die Stille der Szenerie. Der Nachthimmel verläuft in einem Farbverlauf von tiefem Indigo bis Marineblau, übersät mit einigen leuchtenden Sternen, und kontrastiert wunderschön mit dem erdigen Rot des Torii, wodurch ein Gefühl von tiefer Ruhe und Geheimnis entsteht.
Im Vordergrund leuchtet eine verwitterte Steinglaterne warm gelb und verleiht der stillen Einsamkeit eine menschliche Note. Der Künstler verwendet fein abgestufte Farbverläufe und filigrane Linien, welche klassische japanische Holzschnitttechniken – Mikazuki und Bokashi – verkörpern und sowohl Textur als auch Atmosphäre lebendig machen. Die rahmenden Kiefernzweige verleihen Tiefe und lenken den Blick, schaffen eine harmonische Balance zwischen natürlicher und spiritueller Welt. Die Szenerie lädt zur Kontemplation ein – ein eingefrorener Moment der Zeit, der die Seele beruhigt und das zeitlose kulturelle Erbe symbolisiert, das das ikonische Torii verkörpert.