
Kunstbetrachtung
Dieser Kupferstich zeigt Margarita von Österreich in einer würdevollen Haltung auf einem Pferd, die sowohl königliche Haltung als auch die zeremonielle Eleganz einer Königin verkörpert. Ihr aufwendig verziertes Kleid mit detaillierten Mustern und einem auffälligen Rüschenkragen kontrastiert mit dem ruhigen und kräftigen Pferd, wodurch ein harmonisches Gleichgewicht zwischen menschlicher Adelhaftigkeit und pferdeseitiger Stärke entsteht. Feine Linien und Kreuzschraffur verleihen der Komposition Tiefe und Textur, indem sie Stoffe, Pelz und die natürliche Umgebung subtil definieren.
Die monochrome Farbpalette verstärkt das historische Ambiente und spiegelt die Drucktraditionen der Zeit wider, während sie Goyas handwerkliches Können hervorhebt. Der gefasste Ausdruck der Figur und die stabile Haltung des Pferdes vermitteln eine ruhige Macht und Würde, während die untere Inschrift das Werk im spanischen königlichen Kontext des 18. Jahrhunderts verankert. Dieses Werk zeigt nicht nur technische Geschicklichkeit, sondern dient auch als visuelles Dokument der königlichen Repräsentation und der zeremoniellen Rolle des Adels im späten 1700er-Jahrhundert.