
Kunstbetrachtung
Die Szene entfaltet sich wie ein Traum, ein düsterer und poetischer Traum. Eine Frau, Ophelia, treibt im Wasser, ihr Körper ist träge und blass, ein starker Kontrast zu dem grünen Laub, das sie einrahmt. Die Pinselstriche sind locker, fast schon hektisch in ihrer Ausführung, doch sie verschmelzen zu einem Gefühl von ruhiger Melancholie. Das Wasser, wiedergegeben in wirbelnden Braun- und Grüntönen, scheint sie zu umarmen und spiegelt die drohende Dunkelheit ihres Todes wider. Das Spiel von Licht und Schatten tanzt über ihrer Gestalt und unterstreicht die Zerbrechlichkeit des Lebens vor dem Hintergrund der Gleichgültigkeit der Natur. Die Äste des überhängenden Baumes scheinen mit ihr zu weinen; und das gesamte Bild ruft ein tiefes Gefühl des Verlustes hervor, eine stille Tragödie, die in einem Moment festgehalten wurde, der in der Zeit stillsteht.