
Kunstbetrachtung
Das Betreten der Leinwand fühlt sich an, als würde man in eine Welt gedämpften Flüsterns und duftenden Rauchs eintreten. Die Luft liegt schwer von einem Gefühl von Müßigkeit und Leichtigkeit. Die Komposition ist ein Wunder, ein sorgfältig orchestriertes Tänzchen von Figuren, die in warmem, goldenem Licht gebadet sind, das aus dem Inneren des Raumes zu strömen scheint. Da ist eine Frau, die sich auf Kissen drapiert hat, ihr Blick ist einladend und rätselhaft zugleich, geschmückt mit Schmuck, der das Licht einfängt; daneben steht ein kleiner Tisch mit einem verzierten Gefäß, ein Versprechen aromatischer Freuden. Die Falten ihrer Gewänder sind mit meisterhafter Hand wiedergegeben, die Stoffe scheinen ein Eigenleben zu haben, als könnte ich die Hand ausstrecken und die Seide auf meiner Haut spüren.