
Kunstbetrachtung
Die Szene vor mir schimmert im Licht eines venezianischen Morgens. Winzige Farbtupfer – Karmesinrot, Azurblau, Gold – tanzen auf der Leinwand und schaffen einen lebendigen Wandteppich. Die Technik, so sorgfältig angewendet, fühlt sich an, als würde man die Welt durch ein Kaleidoskop betrachten; jeder Farbtupfer ist ein kleines Juwel. Die Komposition lenkt den Blick von dem farbenfrohen Laub links, vorbei an der imposanten Architektur dessen, was ein Zollhaus sein muss, hin zum offenen Wasser. Die Masten der Schiffe, die mit langen, eleganten Strichen dargestellt sind, erheben sich in den Himmel.
Das Wasser selbst ist voller Bewegung und spiegelt die Gebäude und Boote wider. Eine sanfte, fast traumhafte Qualität durchdringt das Gemälde; die Farben scheinen mit einem inneren Licht zu vibrieren. Es weckt ein Gefühl von Ruhe und Gelassenheit, wie die stille Erwartung, bevor die Aktivitäten des Tages wirklich beginnen. Die akribische Natur der Pinselstriche und die Art und Weise, wie das Licht auf dem Wasser spielt, lassen mich fast glauben, ich wäre dabei, die salzige Luft einzuatmen und dem sanften Plätschern der Wellen an den Booten zuzuhören.