
Kunstbetrachtung
Von der schattigen Vorhalle öffnet sich eine von der Sonne getränkte Welt aus Stein; der Tempel von Edfu, mit der Präzision eines Aquarellmalers wiedergegeben. Der Künstler fängt meisterhaft das kolossale Ausmaß der antiken Architektur ein, die riesigen Säulen erheben sich wie versteinerte Bäume, ihre Kapitelle blühen mit stilisierten Blumenmotiven. Das Licht spielt auf den Oberflächen und hebt die Schnitzereien hervor, die vergessene Geschichten erzählen. Kleine Figuren, die von der Größe überstrahlt werden, verleihen ein Gefühl von Maßstab und menschlicher Präsenz, was auf das Leben hindeutet, das einst diesen heiligen Raum belebte. Ich kann fast die Echos der Vergangenheit hören, das Flüstern der Rituale und das Scharren der Sandalen auf dem sonnenverbrannten Boden. Die Perspektive zieht Sie in die Szene hinein und gibt Ihnen das Gefühl, als würden Sie genau dort stehen und die Genialität der Vergangenheit bestaunen.