
Kunstbetrachtung
Dieses Gemälde zeigt einen atemberaubenden Blick auf eine Küstenstadt unter einem bedrohlichen Himmel, ausgeführt in der typischen Technik kleiner, sorgfältiger Pinselstriche, die im Licht und in der Bewegung schimmern. Das Meer pulsiert in Farben: Blau- und Grüntöne wellen über die Wasseroberfläche und spiegeln eine Uferlinie mit weißen Gebäuden und üppigem Grün wider, eingerahmt von kalten Bergen im Hintergrund. Der Himmel wirkt dicht und strukturiert und deutet auf das im Titel angekündigte Gewitter hin, dennoch pulsiert die gesamte Szenerie vor Lebendigkeit und stiller Spannung.
Der Künstler verwendet Pointillismus – eine Technik, bei der kleine Farbpunkte nebeneinander gesetzt werden, ohne sie traditionell zu vermischen – und erzeugt so einen komplexen Mosaikeffekt, der der Komposition Tiefe und Vibration verleiht. Die Farbpalette ist überwiegend weich und kühl, mit Blau- und blassgelben Tönen, die sich mit Weiß und Grün verweben und eine frische, jedoch leicht melancholische Atmosphäre schaffen. Dieses Spiel aus Licht, Schatten und feinen Kontrasten verleiht dem Werk eine rhythmische Energie, die den Betrachter das elektrische Gefühl eines heraufziehenden Gewitters spüren lässt. Geschaffen kurz nach den Wirren des Ersten Weltkriegs, spiegelt das Werk die Sehnsucht nach der reinigenden Kraft der Natur und die Komplexität menschlicher Emotionen wider.