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Der Wolf und das Lamm

Kunstbetrachtung

In dieser düsteren monochromen Szene entfaltet sich ein starker Kontrast zwischen der zerbrechlichen Unschuld eines einsamen Lamms und der bedrohlichen Präsenz eines auf einem Felsen thronenden Wolfs. Der Künstler setzt meisterhaft tiefe Schatten und stürmische Himmel ein, um ein Gefühl von Unheil und Spannung zu erzeugen. Der knorrige Baum links mit seinen verdrehten Ästen verstärkt die Wildheit und Unruhe, als hielte die Natur selbst den Atem an. Das Lamm, im schwachen Licht an einem stillen Teich, scheint die lauernde Gefahr nicht zu bemerken, was die emotionale Wirkung von Verletzlichkeit und drohender Bedrohung verstärkt.

Die Komposition ist dramatisch und doch ausgewogen, wobei der Wolf erhöht die Szene dominiert, während das Lamm die Komposition in stiller Unschuld verankert. Das Spiel von Licht und Schatten – das Chiaroscuro – lenkt den Blick auf die Hauptfiguren und ihre symbolische Bedeutung. Die raue Textur des felsigen Geländes steht im Kontrast zur weichen, zarten Form des Lamms, was die Themen von Macht und Ohnmacht unterstreicht. Das Werk aus dem späten 19. Jahrhundert spiegelt die Faszination des Künstlers für mythologische und allegorische Themen wider und lädt zur Reflexion über den ewigen Konflikt zwischen Räuber und Beute, Unschuld und Grausamkeit ein.

Der Wolf und das Lamm

Gustave Moreau

Kategorie:

Erstellt:

1889

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Abmessungen:

3434 × 4976 px

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