
Kunstbetrachtung
Eine Szene von erschreckender Theatralik entfaltet sich; zwei groteske Figuren stehen im Mittelpunkt. Eine, eine skelettartige Frau mit Schleier, hält eine Karte mit der Aufschrift „Que tal?“ – „Wie geht es Ihnen?“ – eine Frage, die eine zutiefst beunruhigende Resonanz annimmt. Neben ihr blickt eine Frau in einem aufwendigen Kleid starr, einen Stift oder eine Nadel in der Hand. Darüber schwingt eine gespenstische geflügelte Gestalt einen Besen, als ob sie bereit wäre, die Szene wegzufegen oder vielleicht eine Abrechnung anzukündigen. Die Meisterschaft des Künstlers über Licht und Schatten schafft eine beklemmende Atmosphäre, die die morbide Faszination für den Tod und den Lauf der Zeit hervorhebt, die das Spätwerk des Künstlers ausmacht. Die Komposition ist klaustrophobisch und zieht uns in die verstörende Interaktion hinein; die gedämpfte Palette, dominiert von Erdtönen und dem geisterhaften Weiß der Kleidung der Frauen, verstärkt das Gefühl der Angst. Es ist ein Werk, das von Sterblichkeit, Eitelkeit und dem allgegenwärtigen Gespenst des Verfalls handelt – eine intensive Vision der menschlichen Zerbrechlichkeit.