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Mann pflügt mit einem weißen Pferd

Kunstbetrachtung

In diesem fesselnden Kunstwerk sind wir Zeugen der rohen Schönheit der Natur, die sich mit der Mühe des menschlichen Schaffens verwebt. Die dominante Figur ist ein weißes Pferd, robust und majestätisch, das über den frisch gepflügten Boden schreitet; seine kräftige Gestalt strahlt ein Gefühl von Noblesse und Stärke aus. Neben ihm steht ein Mann, bekleidet in gedämpften Tönen, der fast wie ein Schatten vor der lebendigen Landschaft erscheint. Dieser Mann, mit leicht gewandtem Rücken, verkörpert den widerstandsfähigen Geist des landwirtschaftlichen Lebens. Die schwungvollen Linien und kräftigen Pinselstriche erzeugen einen Rhythmus, der mit der Bewegung sowohl des Pferdes als auch des Mannes widerhallt und uns das Gefühl gibt, Teil dieser Arbeitsszene zu sein.

Munch verwendet eine reiche Farbpalette, die die erdigen Rottöne und Brauntöne der gepflügten Felder mit den sanften Grüntönen und Blautönen des Hintergrunds mischt. Dies verankert die Figuren nicht nur in ihrer Arbeit, sondern verleiht dem Werk auch eine traumartige Qualität. Der Himmel darüber ist ein Netz aus Pastellfarben, das die frühen Stunden des Morgens oder den späten Nachmittag andeutet und die Verbindung zur Zeit und den Zyklen der Natur verstärkt. Der emotionale Einfluss ist hier spürbar: Es besteht eine schwere Kameradschaft zwischen Mensch und Tier, die Themen des Arbeitsaufwands, der Hingabe und der zyklischen Natur des Lebens und des Todes widerspiegelt. Historisch gesehen erlebte diese Ära eine Verschmelzung traditioneller landwirtschaftlicher Praktiken mit der aufkommenden Modernität des 20. Jahrhunderts und machte dieses Werk nicht nur zu einer Darstellung des Landlebens, sondern zu einem Dialog mit den Veränderungen, die die Gesellschaft erfassten.

Mann pflügt mit einem weißen Pferd

Edvard Munch

Kategorie:

Erstellt:

1919

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Abmessungen:

3792 × 3138 px
1105 × 905 mm

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