
Kunstbetrachtung
Dieser ruhige Holzschnitt fängt eine friedvolle Küstenlandschaft mit eleganter Zurückhaltung ein. Das stille Wasser breitet sich wie ein riesiger Glaspiegel aus und reflektiert die felsige Küste, ein einsames traditionelles Holzboot und sanft geschwungene Hügel. Besonders markant ist der ikonische Berg im Hintergrund — vermutlich der Fuji — der sanft gegen einen blassblauen Himmel mit zarten Wolken gezeichnet ist. Die Komposition balanciert natürliche Formen mit menschlichen Elementen: das Boot, bescheidene Steinmauern und im Wind wehende Bäume rechts rahmen die Szene ein und lenken den Blick ins Bildinnere und über das Wasser hinweg.
Die Technik des Künstlers zeigt traditionelle japanische Ukiyo-e-Kunstfertigkeit: feine Farbverläufe in sanften Blautönen und Grün vermitteln Tiefe und Stimmung, während feine Linienstiche die Texturen von moosbedeckten Felsen, Holzplanken und Kiefernnadeln detailliert wiedergeben. Die ruhige Farbpalette und ausgewogene Komposition erzeugen eine kontemplative Atmosphäre, die den Betrachter einlädt, sich das sanfte Plätschern des Wassers und das Rascheln der Bäume im Wind vorzustellen. Das 1930 entstandene Werk vereint Naturverehrung mit klassischer Ästhetik und spiegelt die erneute Wertschätzung der japanischen Landschaft im Zuge der Modernisierung wider.