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Das Begräbnis der Sardine

Kunstbetrachtung

Diese lebhafte Szene strotzt vor Energie und farbenfrohen Figuren und fängt die Essenz eines lebendigen Festivals ein, bei dem eine Menschenmenge traditionellen Feierlichkeiten nachgeht. Die Komposition ist dicht mit verschiedenen Figuren besetzt: Tänzerinnen in weißen Kleidern wirbeln anmutig, maskierte Gestalten und eine Vielzahl lebhafter, freudiger Ausdrücke vermitteln ein Gefühl kollektiver Freude. Ein auffälliges großes Banner mit einem skurrilen Gesicht dominiert das Bild und zieht den Blick nach oben, wodurch eine surreale Note in die Szenerie gebracht wird. Der natürliche Hintergrund mit hohen Bäumen und einem dramatischen, wolkigen Himmel verstärkt die theatralische Wirkung. Die Farbpalette ist reich, jedoch etwas gedämpft, dominiert von erdigen Braun-, rauchigen Grautönen mit Akzenten aus Weiß und Blau, die den Kontrast zwischen Licht und Schatten betonen und Tiefe sowie Bewegung hervorheben. Der Pinselstrich ist locker, aber gezielt und suggeriert Bewegung und Chaos, ohne in Unordnung zu verfallen, sodass der Betrachter die lebendige Atmosphäre des Karnevals förmlich spüren kann.

Emotional schwankt die Stimmung zwischen festlicher Freude und einer unheimlichen Mystik, die in den gesichtslosen Masken und der allegorischen Figur auf dem Banner reflektiert wird. Historisch zeigt das Werk ein Ritual während des Karnevals – eine nachgestellte Beerdigung einer Sardine, die den Winter vertreibt und den Frühling willkommen heißt. Das Gemälde dient sowohl als dokumentarischer Einblick in spanische Volksbräuche als auch als tiefgründige Erkundung kollektiver Katharsis und verbindet Humor, Tradition und subtile Gesellschaftskritik mit meisterhafter künstlerischer Technik.

Das Begräbnis der Sardine

Francisco Goya

Kategorie:

Erstellt:

1812

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Abmessungen:

9029 × 12241 px
520 × 825 mm

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